Nur zu!
Schicken Sie mir eine Mail, ich melde mich bei Ihnen.
Aber schreiben Sie mit Herz und Verstand, ja?
Briefe begeistern. Wie gerne schmökere ich in publizierten Briefwechseln. Vielleicht beginnen wir hier und heute einen Austausch, der in 70 Jahren gerne aus den digitalen Buchregalen geholt wird?
Lieber Max,
bei der Beantwortung Ihres Lieben Briefes vom 14. September komme ich mir immer noch dümmer vor als im allgemeinen, weil ich in allen Punkten so mit Ihnen übereinstimme, daß ich kaum irgendetwas Neues hinzuzufügen habe und mich begnügen muß, wie Herr Faust im Seminar Rickerts mit dem Kopf zu nicken.
Adorno an Horkheimer, New York, 23.9.1941 (in: Adorno Horkheimer Briefwechsel Bd. 2, Frankfurt: 2004, S. 242)
Lieber Teddie!
Ich habe eine diplomatische Aufgabe für Sie -Salka Viertel betreffend. Seit dem Augenblick meiner Ankunft verhielt sie sich so eindeutig ablehnend, daß ich gern wissen möchte, was dahinter steckt. Folgendes sind die Tatsachen: ich habe sie angerufen, nach den ersten paar Wochen. Sie versprach zurückzurufen, nachdem sie sich am Telefon nicht sprechen ließ. Das wiederholte sich etwa dreimal ohne daß sie es wahr machte. Anläßlich der "House warming party" rief ich wieder an. Steuermann war am Telefon und akzeptierte. Vor dem Termin jedoch verlor sie die Kontrolle über das Auto und brach sich das Nasenbein. [...]
Horkheimer an Adorno, Pacific Palisades, 9.10.1941 (in: Adorno Horkheimer Briefwechsel Bd. 2, Frankfurt: 2004, S. 263)